Ein Thema, das viele von uns betrifft, besonders Frauen: das „Gefallen wollen“ oder das „People Pleasing“.
Als Coachin ist es mir wichtig, Themen anzusprechen, die uns daran hindern, unser volles Potenzial auszuschöpfen. People Pleasing ist definitiv eine dieser Fallen, in die wir oft tappen.
People Pleasing ist ein Entscheidungsmuster, das viele von uns unbewusst übernehmen. Die verinnerlichte Regel lautet: Die anderen kommen immer zuerst. Jede Entscheidung wird danach beurteilt, ob sie anderen Menschen gefällt oder missfällt. Doch ist das wirklich erstrebenswert?
People Pleaser bringen wunderbare Fähigkeiten mit: Sie sind empathisch, feinfühlig, freundlich und hilfsbereit. Wir brauchen mehr davon in unserer Welt, nicht weniger. Das Ziel kann nicht sein, sich gegen andere abzuschotten, die Hilfe brauchen, oder sich von den Verpflichtungen loszusagen, die zu einem gelebten Miteinander gehören. Doch es ist entscheidend, dass People Pleaser lernen, sich genauso wichtig zu nehmen wie andere und bewusster entscheiden, wo sie es anderen recht machen wollen und wo sich selbst.
Dieses Verhalten mag auf den ersten Blick wie eine noble Eigenschaft erscheinen. Wir wollen es allen recht machen, wir wollen geliebt und akzeptiert werden. Aber zu welchem Preis? Zu oft opfern wir unsere eigenen Bedürfnisse, Träume und Grenzen, nur um anderen zu gefallen. Wir sagen Ja, wenn wir Nein meinen. Wir geben mehr, als wir uns leisten können. Und am Ende fühlen wir uns erschöpft, ausgelaugt und unzufrieden.
Warum tun wir das? Vielleicht aus Angst vor Ablehnung oder Konflikten. Vielleicht aus dem Bedürfnis heraus, perfekt zu sein oder gemocht zu werden. Oder vielleicht, weil es uns von klein auf so beigebracht wurde.
Welche negativen Folgen kann People Pleasing haben? Wer eigene Bedürfnisse nicht in den Blick nimmt und keine gesunden Grenzen setzt, verausgabt sich, fühlt sich irgendwann erschöpft und wie im Hamsterrad. People Pleasing führt zwangsläufig zu mehr Stress und mentaler Belastung, was das Risiko für psychische oder psychosomatische Erkrankungen erhöht.
Außerdem entsteht irgendwann Frust in Beziehungen, da People Pleaser nicht offen kommunizieren, was sie belastet oder benötigen. Diese unterdrückten Gefühle entladen sich irgendwann und können die Beziehung belasten. Zu guter Letzt kann People Pleasing die eigene Lebendigkeit und Authentizität kosten, da permanent andere über die eigenen Bedürfnisse gestellt werden.
Es ist an der Zeit, dieses Muster zu durchbrechen. Es ist an der Zeit, das Neinsagen zu lernen.
Denn nur wenn du lernst, deine eigenen Bedürfnisse zu respektieren und zu verteidigen, kannst du wahre Selbstachtung und Erfüllung finden.
Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Das Neinsagen erfordert Mut und Übung. Es bedeutet, sich unangenehmen Situationen zu stellen und vielleicht sogar einige Menschen zu enttäuschen. Aber auf lange Sicht ist es der Weg zu einem authentischeren, erfüllteren Leben.
Also, wie fangen wir an? Zuerst einmal ist es wichtig , dass du deine eigenen Bedürfnisse erkennst und respektierst. Du darfst lernen, dich selbst an erste Stelle zu setzen, ohne egoistisch zu sein. Denn nur wenn du selbst glücklich und ausgeglichen bist, kannst du auch anderen auf eine gesunde Weise dienen.
Dann kommt das Üben: Klar und deutlich Nein zu sagen, ohne dich schuldig zu fühlen oder dich zu rechtfertigen. Du beginnst damit, deine Grenzen zu setzen und sie zu verteidigen, auch wenn es unbequem ist.
Und schließlich musst du dann auch lernen, mit den Reaktionen anderer umzugehen. Es wird immer Menschen geben, die mit deinem neuen, selbstbewussten Verhalten nicht einverstanden sind. Aber das ist in Ordnung. Es ist nicht deine Aufgabe, es allen recht zu machen.
Ich hoffe, dieser Artikel hat dich inspiriert und motiviert, dein eigenes People Pleasing-Muster zu überdenken.
Möchtest du lernen, wie man Nein sagt, authentisch bleibt und sein Leben nach eigenen Maßstäben lebt?
Wünscht du dir Unterstützung? Kontaktiere mich gerne: Calendly
