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Trennung – Ein Liebes-Aus als Chance, wie geht das? Die Kraft der Wut und des Schmerz positiv nutzen

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Eine Trennung bzw Scheidung ist leider tägliche Normalität. Manchmal trifft es die/den Betroffene(n) wie ein Blitz aus heiterem Himmel, oft gibt’s schon länger eine Vermutung bzw  dümpelt die Beziehung so vor sich hin, bis zu dem Zeitpunkt, wo es kracht. Viele wollen die (Vor)Zeichen nicht sehen: Sie/Er hatte ja immer schon viel und lange gearbeitet, sie/er hat immer schon viele Hobbies/Freunde etc.etc.

Aber ja: hinterher ist man halt immer schlauer. 

Eine Trennung ist eine Krise – ein traumatisches Erlebnis, das einen ziemlich aus der Bahn werfen kann. Oft geht die Trennung nur von einem Partner aus – und der andere ist wie vorm Kopf gestoßen. Schlimmer ist es dann noch, wenn der sich trennende Partner schon jemand anderen kennengelernt hat. 

Liebeskummer verläuft in vier Phasen:

 

Phasen der Trennung

SCHOCK|NICHT-WAHRHABEN-WOLLEN

Es ist ein Schock – man ist wie erstarrt und innerlich total aufgewühlt. Im ersten Moment nach der Trennung fällt es schwer, klare Gedanken zu fassen. Nach dieser Schockstarre erfolgt das Verleugnen, das Nicht-wahrhaben-wollen. Die Verzweiflung gesellt sich noch dazu. In dieser Phase wird meist noch versucht, um die Beziehung zu kämpfen. Die Gedanken, dass doch wieder alles gut wird, sitzen tief. In der Nicht-Wahrhaben-Wollen- Phase werden viele Aussagen und Handlungen seines Ex-Partners zigmal analysiert. Es ist kaum vorstellbar, dass man aus dem  tiefen Loch, in dem man sich gerade befindet, überhaupt noch einmal herauskommt.

GEFÜHLSCHAOS

Wenn die Erkenntnis dämmert, dass das alles nicht mehr funktioniert, kommt Phase zwei, die Wut. Betroffene fühlen sich falsch behandelt, entwickeln Verbitterung und Rachefantasien. Des Öfteren bleibt es nicht immer nur bei den Gedanken, sondern sie werden auch umgesetzt.  

Es folgt die Achterbahnfahrt der Gefühle – hier wird die ganze Bandbreite der Gefühlswelt durchlebt, das typische “von himmelhochjauchzend zu todebetrübt”.

NEUORIENTIERUNG

Langsam aber sicher erfolgt das erste Loslassen, die Akzeptanz und die Einsicht – Phase drei.  Neue Unternehmungen werden in Angriff genommen und es werden Dinge angepackt, die man schon lange machen wollte (die vielleicht sogar wegen dem Ex-Partner nicht möglich waren). Man sieht mehr und mehr die positiven Dinge der Trennung. Das Leben wird wieder aktiver in die Hand genommen und man spürt wieder neue Energie und Lebenslust.

AUF ZU NEUEN UFERN

Die letzte und abschließende Phase ist die Neuorientierung und Zeit der Selbstreflexion. Der Weg des Neuanfangs ist bereit. Es ist überstanden! Jetzt steht das Glücklichsein im Vordergrund. Man kann schließlich wieder lächelnd in die Welt schauen und vielleicht lächelt jemand zurück.


Anregungen und Tipps, um eine Trennung gut zu überstehen

Wichtig und schwierig zugleich: Abstand zu den Expartnern, sich aus dessen Leben zurückzuziehen. Herausfordernd, denn der oder die Verlassene haben Fragen, weil vieles noch offen ist und sie suchen noch die Nähe der ehemaligen Partner.

  • Selbstfürsorge, Selbstfürsorge, Selbstfürsorge

Lieb mit sich umgehen, sich verwöhnen und gutes Tun, Tagebuch führen, um die Gefühle los zu werden, Wellness mit Massage und Kosmetik etc., zwischendurch darf auch mal eine richtige Selbstmitleidsparty stattfinden, denn die Emotionen brauchen auch ihren Raum 

  • Ablenkung suchen 

eine neue Sprache lernen, ehrenamtliche Tätigkeit, Mitglied in einem Sport- oder Fitnessclub werden, eine Reise machen und und und …wichtig ist, dass es (zumindest ein wenig) Spaß macht, von den Problemen ablenkt und gleichzeitig lernt man neue Leute kennen

  • Veränderung an sich und der Umgebung

die Klassiker: neue Frisur und neue Kleidung, sich einfach neu erfinden, gerne auch in der Wohnung/Haus Veränderungen herbeiführen, wie zB Möbel umstellen, Wände neu streichen, andere Deko etc.  Erinnerungsstücke, Geschenke und Bilder – wer sie nicht wegwerfen will, einpacken und ab in den Keller oder für eine Zeit zu einer Freundin bringen. 

  • Kraft der Wut und den Leidenspower nutzen

Die Kraft der Wut und der Verletzung kann auch gut für Konstruktives genutzt werden. Es gilt das Beste aus der eigenen Situation zu machen und herauszufinden, was jetzt die eigenen Bedürfnisse sind und wohin sie führen. Was möchte ich noch vom Leben? Was ist mein Plan? Oft starten Verlassene noch einmal richtig durch, denn in jeder Krise steckt auch viel Power und Potenzial zur persönlichen Weiterentwicklung.

  • (Professionelle) Hilfe annehmen

Bei jeder Krise sind Freunde und Familie die erste Anlaufstelle. Ein soziales Netz, wo man aufgefangen wird, ist ein großer Bonus, den man bei einer Trennung haben kann. Aber irgendwann haben Freunde keine Lust/Zeit/Kapazitäten mehr, um für einen da zu sein. Eventuell sind sie auch selbst zu belastet und können den Kummer eines anderen nicht mehr hören. 

Fast jede Trennung ist eine seelische Krise. Diese beinhalten Verlustängste, Panik vorm Alleinsein, Steigerung der Minderwertigkeitskomplexe. Ein Abdriften in eine Depression ist nicht unrealistisch und kommt häufiger vor, als man glaubt.. 

Es macht somit Sinn, sich professionelle Hilfe zu suchen. Mit einer einfühlsamen, kompetenten Begleitung – einer Krisenintervention – ist in den meisten Fällen in kurzer Zeit die Trennung gut verarbeitet und es bleiben keine Narben. 

Somit kann man ohne Groll und Belastung in eine neue Beziehung gehen oder einfach das Single-Dasein genießen.

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