Vor vielen Jahren gab es in Indien den Tempel der tausend Spiegel. Er lag hoch oben auf einem Berg und sein Anblick war gewaltig. Eines Tages erklomm ein Hund den Berg, stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel.
Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er erschrak, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und auch die tausend Hunde knurrten furchtbar und fletschten ihre Zähne.
Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe.
Einige Zeit später kam ein anderer Hund in den Tempel. Auch er kam in den Saal mit den tausend Spiegeln, und auch er sah tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf.
Dieser Hund verließ den Tempel in der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohlgesonnen sind.
Verfasser unbekannt
Und was will uns diese Geschichte sagen?
Wenn wir auf andere Menschen freundlich und herzlich zugehen, werden wir auch Freundlichkeit und Herzlichkeit zurückbekommen. Die Welt erscheint uns wohlgesonnen. Gehen wir auf andere missmutig und unfreundlich zu, wird uns die ganze Welt so erscheinen.
Kennst du das? Fallen dir Situationen und Momente ein – positiv wie negativ – die dazu passen? Vielleicht möchtest du die Geschichte zum Anlass nehmen, die nächste Zeit mehr der Hund zu sein, der sich freut, wenn er in den Spiegel schaut? Ein Versuch ist es wert, oder? Auch Lächeln, gute Laune und Positivität kann ansteckend sein – und das ist sicher eine schönere Ansteckung als andere bekannte Viren 😉