Personenzentrierte Gesprächsführung

Was versteht man unter einer personenzentrierten Gesprächsführung?

Das Schaffen einer vertrauensvollen Atmosphäre und der sogenannten hilfreichen Beziehung ermöglicht, angstfrei und kreativ an der Lösung der eigenen Schwierigkeiten zu arbeiten. Die hilfesuchende Person, ihre Gefühle, Wünsche, Wertvorstellungen und Ziele stehen im Mittelpunkt; die Sichtweise der Berater*in tritt in den Hintergrund. Ratschläge und Bewertung werden vermieden und durch nichtdirektives Verhalten, aktives Zuhören und Empathie ersetzt.

Auch hier gibt es Grundhaltungen:

  • jeder Mensch ist einzigartig
  • das menschliche Wesen wird als Einheit von Körper, Geist und Seele gesehen und ist mehr als die Summe seiner Einzelteile
  • der Mensch ist ein Beziehungswesen
  • der Mensch kann Bewusstheit über sich selbst erlangen
  • der Mensch ist fähig zu wählen und zu entscheiden
  • der Mensch lebt intentional. Er richtet sein Leben nach Zielen und Werten aus – also sinn- und zielorientiert und strebt nach Kreativität.

Sokratischer bzw. philosophischer Dialog
Der sokratische Dialog dient im therapeutisch-beratenden Gespräch als Fragetechnik, wenn es um Begriffsklärung und Entscheidungsfindung geht. Platons Sokrates beschrieb diesen Dialog als Prozess des kritischen Hinterfragens von Argumenten und nennt ihn auch Mäeutik, also Hebammenkunst: Die Berater*in hilft im Sokratischen Dialog Klient*innen, ihre Ideen und Gedanken zu „gebären“. So sollen Strukturen und Verhaltensmuster sichtbar, das eigene Denken und Handeln verstehbar und damit auch veränderbar werden.

Ziele des sokratischen Dialogs

  • Kontrolle negativer automatischer Gedanken
  • neue Sichtweisen selbst erarbeiten
  • Zusammenhänge der Gedanken
  • Gefühle und Verhalten erkennen
  • funktionale Fertigkeiten lernen (kognitive und Verhaltensebene)
  • Widersprüche selbst erkennen

Das Ergebnis: ein selbstbestimmtes Leben führen

Unter einem philosophischen Dialog wird ein Gespräch zur Vermittlung von Erkenntnissen und/oder zur Erörterung von Problemen im Sinne der klassischen Dialektik (These und Antithese) verstanden. Beim philosophischen Dialog geht es darum, einen bestimmten Gedanken zu entwickeln, ein Problem zu lösen oder eine von vornherein feststehende Position gegen die Einwände des Gegners zu verteidigen. Als Methode in der Lebens- und Sozialberatung wird der Philosophische Dialog als intersubjektive Klienten-Berater Beziehung verstanden, in welcher über die Grundkonstellation des Dialoges, die dem Menschen innewohnenden existentiellen Einsichten mittels geschickter Fragen des Beraters zu Bewusstsein gebracht werden, um dadurch die anstehenden Lebensprobleme zu bewältigen.

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